Die Familie Strohofer und Geiselwind trauern um Anton Strohofer

Ein Original geht auf seine letzte große Reise

Die Familie Strohofer und Geiselwind trauern um Anton Strohofer
Die Familie Strohofer und Geiselwind trauern um Anton Strohofer
Redaktion (allg.)

Geiselwind – Die ganz besondere, sehnsuchtsvolle Atmosphäre des Kommens und Gehens war Zeit seines Lebens seine Welt, nun tritt er selbst seine letzte große Reise an: am Dienstag, den 18. September verstarb Anton Franz Strohofer sen., Gründer des über die Region hinaus bekannten und für viele Trucker, Reisende und Musikfans aufgrund seiner familiären Gastlichkeit schon fast legendären Autohofs an der A3, mit 78 Jahren völlig unerwartet im Kreise seiner Familie.

Der nach ihm benannte Autohof mit Autobahnkirche, Hotel, Eventzentrum und Erlebniswelt war sein Lebenswerk, das er, bis zuletzt geistig und körperlich fit, voller Elan und mit stets neuen Ideen aktiv mitgestaltete. Anfang der 80er Jahre verwirklichte Anton Strohofer seinen großen Traum und eröffnete „seinen“ Autohof. Es war für ihn von Anfang an keine Arbeit, sondern eine Herzensangelegenheit, den Menschen, die auf Reisen sind, für kurze Zeit ein Zuhause zu geben. Die Großfamilie war stets die wichtigste Konstante in seinem Leben, aus der er Kraft, Motivation und seinen ihm ureigenen Unternehmergeist schöpfte. Als anpackender Unternehmer liebte er die Menschen und deren Geschichten, die diese auf ihren Reisen nach Geiselwind mitbrachten und auf ihrem Weiterweg wieder mitnahmen. Unzählige Gäste und Künstler bauten im Laufe der Jahrzehnte eine sehr persönliche Beziehung zu dem fränkischen Original auf.

So manch einer vertraute Anton Strohofer seine Lebensgeschichte an oder fragte ihn schlichtweg um seine persönliche Meinung und Rat. Toni liebte seine Gäste und das gesellige Zusammensein mit ihnen. Es bedeutete sehr viel für ihn, beim legendären Trucker- & Country Festival mit Freunden auf der Bühne zu stehen und gemeinsam Lieder zu singen oder sich bei den vielen Veranstaltungen einfach unter das Publikum zu mischen.

Anton Strohofer war stets mit ganzem Herzen bei der Sache. Seine Ideen und Visionen haben nicht nur sein Familienunternehmen, sondern eine ganze Branche geprägt. Geboren als zweiter Sohn einer einfachen Landwirtsfamilie musste er nach dem frühen Tod seines Vaters und Bruders den Hof übernehmen. Diese Erfahrung erdete und prägte ihn sein gesamtes Leben. Mit beiden Beinen einerseits fest auf dem Boden, andererseits einen Kopf voller Ideen, die er anpackte und in unermüdlicher Arbeit in die Realität umsetzte. So begann er im Jahre 1981 mit dem Bau des Autohofs, was sein großes Lebensabenteuer werden sollte. Fleißig, demütig und immer in Bewegung schuf Toni, unterstützt von seiner Frau und seinen Kindern, eine „rollende Stadt“ an der A3. So verwundert es nicht, dass sich die Trucker-Welt von dem plötzlichen Tod tief betroffen zeigte.

Bereits wenige Stunden nach der Todesnachricht posteten unzählige Fernfahrer ihre ganz persönlichen Anekdoten und Erinnerungen an „ihren Toni“, wie er von allen freundschaftlich genannt wurde. Auch in seinem Lebenswerk, dem Autohof, scheinen an diesem Tag zum ersten Mal die Uhren langsamer zu schlagen, die LKWs etwas langsamer zu rollen. Durch sein Lebenswerk, aber vor allem durch seinen fürsorglichen Charakter und sein großes Herz wird Anton Strohofer vielen Menschen unvergessen bleiben. Er ist und bleibt auch weit über Geiselwind hinaus ein wahres und echtes Original.

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