Alles wird anders!

Warum Daimler-Boss Dieter Zetsche in Cowboystiefeln auf eine US-Messe geht
Warum Daimler-Boss Dieter Zetsche in Cowboystiefeln auf eine US-Messe geht
Redaktion (allg.)

Die weltweit größte Digitalkonferenz „South by Southwest“  (SXSW) im texanischen Austin wurde bereits 1987 gegründet: Als alternatives Filmfestival! Und hat darum andere Gesetze als herkömmliche Messen. Gesetze, die Daimler-Chef Dieter Zetsche entgegenkommen: Um die Marken Mercedes-Benz, Smart, Moovel und car2go zu präsentieren, tauschte der Firmenlenker das weiße gegen ein gestreiftes Hemd und statt eleganter Budapester oder Slipper trug er Cowboystiefel. Und statt Schlips einen Stetson. In Texas ging es dann auch nicht um die Präsentation irgendwelcher toller Autos – stattdessen diskutierte man zentrale Zukunftsthemen.

Die wurden in Workshops, Virtual-Reality-Installationen und Diskussionsrunden besprochen. Womit man schon die „ernsthafteren“ Themen besetzt hat, denn eigentlich ist die „South“ mittlerweile eine Mischung aus Digitalkonferenz und Musik- sowie Filmfestival und damit auch Diskussionsplattform für gesellschaftliche Themen: „Die South by Southwest bietet eine starke Plattform für offene Gespräche mit kreativen und sehr unterschiedlichen Menschen. Im Zentrum steht die Frage, wie wir als Gesellschaft in Zukunft zusammenleben, arbeiten und mobil unterwegs sein wollen. Wir freuen uns, als Unternehmen auch in diesem Umfeld einen Beitrag leisten zu können“, erklärte Dieter Zetsche dazu.

Auf dem Thementag „Refreshing Insights“ ging man Fragen nach, ob künstliche Intelligenz je kreativ werden kann. Können Wearables, also tragbare Rechnersysteme, dazu beitragen, das volle Potenzial des menschlichen Hirns auszunutzen? Der „Creative Mindfulness“-Thementag drehte sich dagegen um die Geschwindigkeit des Lebens. Warum ist es in Zeiten des rasenden technologischen Fortschritts so wichtig, den Alltag immer wieder bewusst zu entschleunigen?

Die Thementage „Urban Trends“ und „Sustainable Future“ beschäftigten sich derweil mit alternativen Lebensstilen und damit, was Verantwortung in Zeiten der nahezu unbegrenzten Vielfalt von Lebenswegen bedeutet. Wie können wir unser Leben – von unserer persönlichen Mobilität über die Arbeitswelt bis zu unserer Wohnsituation – lebenswerter, bewusster und nachhaltiger gestalten?

Es sind neuerdings Fragen wie diese, die der Daimler-Konzern stellt und mit seinen Produkten zumindest zum Teil beantworten möchte. Denn trotz aller Lockerheit ist auch Dieter Zetsche klar, dass das Thema Mobilität so breit erfasst werden muss wie die Krempe seines Stetson-Cowboyhutes. Und dazu genügt es eben nicht mehr, Autos mit einem Stern auf eine Messe zu stellen. Und man darf gespannt sein, welche Ideen dem einst urschwäbischen Konzern da noch so kommen – sie dürften auf jeden Fall ungewöhnlich, spannend und unerwartet sein!

Fotos: Daimler, Mike Windle (WireImage)

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